Projektabbruch oder werfen wir das Geld zum Fenster raus?

Nürnberg: eine tolle Location, die Messehalle Ost, Ausstellung, Vorträge, es treffen sich die Experten und Interessierten für Projektarbeit. Die Teilnehmer kommen überwiegend aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im Rahmen dieses Events, dem PM Forum 2011 wurden  von mir die Ergebnisse der im Frühjahr durchgeführten Studie „Projekte als Erfolgsfaktor“
vorgestellt.

Besonders bemerkenswert an den Ergebnissen war folgende Graphik:

Die Teilnehmer wurden unter anderem gefragt: Wie erfolgt die operative Strategieumsetzung in Form von Projekten.

Zielgruppe der Studie war die Führungsetage mittelständischer Unternehmen. Es konnten 57 Personen aus den verschiedensten Branchen zur Teilnahme gewonnen werden. Beachtlich, ist doch, dass in deren Unternehmen nirgendwo eine strategiekonforme Ressourcenverteilung stattfindet. Noch  beachtlicher finde ich allerdings dass unnötige Projekte nicht konsequent abgebrochen werden.

Dies ist insbesondere beachtlich hinsichtlich der Aussagen, in derselben Studie über Behinderungen bei der Projektarbeit:

Dabei stellte sich heraus, dass zu viele Projekte und zu wenig Ressourcen die größten Behinderungen darstellen. Das jetzt gepaart mit der Weiterführung unnötiger Projekte heißt doch übersetzt, da wird Geld aus dem Fenster rausgeschaufelt. Nicht nur, dass es kostet, unnötige Projekte durchzuführen, nein, es werden darüber hinaus Ressourcen gebunden, die anderswo nutzbringend eingesetzt werden könnten.

Warum ist das so? Warum tun sich so viele Unternehmen so schwer mit dem Abbruch von Projekten? Zum einen vermute ich, weil damit eingestanden werden muss, dass etwas nicht so läuft, wie ursprünglich geplant. So what? Projekte bergen immer Risiken und manchmal lernt man daraus vielleicht auch, wie es nicht geht.

Wichtig ist doch nur, dass man den gleichen Fehler nicht mehrmals macht. Also Lessons Learned durchführen, sich darüber freuen, was man bei dem Projekt gelernt hat, nicht weiteres Budget reinstecken, sonder sich sinn- und nutzbringenderen Dingen zuwenden.

Mein Plädoyer für den konsequenten Projektabbruch bei unnötigen Projekten!

Share

Über Anke Heines

Vielleicht muss man einen an den Sternen geschulten Weitblick entwickeln (Anke hat als Physikerin in der astronomischen Forschung gearbeitet), um die Arbeitswelt so klarsichtig durchdringen zu können wie Anke das macht. Wertvernichtung, Zeitverschwendung und Bevormundung sind ihr ein Gräuel. Sie setzt dagegen auf Selbstorganisation, Sinn in der Arbeit und Eigenverantwortung. Wenn Anke in Unternehmen auf Partner trifft, die bereit sind sich in Bewegung zu setzen, ist sie in der Lage, gemeinsam mit ihnen völlig neue Formen wertschöpfender und wertschätzender Zusammenarbeit hervorzubringen. Das hat jüngst die Verleihung des Sonderpreises des New Work Award an den von ihr betreuten Maschinenbauer HEMA bewiesen. Und das hat Anke auch auf die Fahnen Ihrer LEADaktiv UG geschrieben: Wertvolles durch Wandel weiterhin wertvoll erhalten.
Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>